Konzept

Geratal – Mittelerde

Konzeptentwurf
für ein touristisches
Vermarktungs- und Infrastrukturprojekt

Von Henry Trefz

Strukturierung:

1. Vorbemerkung
2. Ausgangslage
3. Schlussfolgerungen
4. Der neue Ideenansatz
5. Multidimensionale Netzstruktur
6. Umsetzungsstrategien
7. Eine Frage des Geldes

    1. Vorbemerkung

    Die nachfolgenden Ausführungen erschließen sich in ihrer Sinnhaftigkeit für alle jene nicht, denen der Schriftsteller John Ronald R. Tolkien absolut kein Begriff ist, geschweige denn die wichtigste Gruppe seiner Werke, die ihn weltberühmt gemacht haben.
    Unzulässig ist allerdings der Umkehrschluss, demzufolge nur die absoluten Experten die Möglichkeiten zu erkennen in der Lage sind, die diesen Konzeptentwurf innewohnen.
    Möglich und nahe liegend wäre aber die folgende Einstufung:
    Je mehr (linear betrachtet) ein Leser von Tolkien weiß, umso stärker könnte die Kraft der Projektidee (einer Parabel folgend) auf ihn wirken.
    Wirklich unabdingbar ist allerdings ein Mindestmaß an Bereitschaft zur Phantasie.

    2. Ausgangslage

    Zur Lage des Tourismus im Geratal sind viele Seiten Text geschrieben worden. Entwicklungskeime wurden gelegt in eine Erde, die in vielerlei Hinsicht ihre Schwierigkeiten hat, den Pflanzen das Wachsen zu ermöglichen. Eine Anzahl der Pflanzen ist noch nicht eingegangen, doch Dünger und Humus, die ein wirkliches Wachsen ermöglichen, fehlen bisher in hohem Maße.
    Der Naturraum und einzelne touristische Anziehungspunkte sind vorhanden, mithin die Grundvoraussetzungen also gegeben. Die Vermarktung allerdings hat nie ein vergleichsweise bescheidenes Niveau überschritten. Dies ist keine Schuldzuweisung, sondern eine nüchterne Zustandsbeschreibung.
    Die bisher vereinzelten Potenzen haben ein Problem gemeinsam. Ihnen fehlt das klassische Alleinstellungsmerkmal.

    Es gibt eine schöne Gegend.
    Schöne Gegenden gibt es woanders auch. So viele, dass kein Mensch sie alle in seinem Leben bereisen könnte. Und ganz ehrlich: es gibt schönere (respektive spektakulärere) als diese hier.
    Alleinstellungsmerkmal? Fehlanzeige!

    Es gibt eine Burg.
    Burgen gibt es woanders auch. Burgen mit großer Vergangenheit, berühmten Gästen, reichhaltigem historischem Equipment, größeren Räumen, pfiffigem Management, einflussreichen Lobbyisten. Und all dies in näherer (Thüringen) und mittlerer (Deutschland) und etwa weiterer Umgebung (Europa).
    Alleinstellungsmerkmal? Fehlanzeige!

    Es gibt schon oder demnächst museale Keimzellen
    Das Pochwerk und das Thermometermuseum in Geraberg, die Heimatstube in Angelroda, die Heimatstube (?) und die Massemühle in Elgersburg als Beispiele sind Ergebnisse des Engagements jeweils weniger Enthusiasten. Sie sind aller Ehren wert. Uneingeschränkt. Aber selbst das Thermometermuseum mit seiner potenziellen Einzigartigkeit hat allein nicht die nötige Anziehungskraft für tourismuswirtschaftsrelevante Besucherzahlen.

    3. Schlussfolgerung

    Diese unvollständige Liste beweist, das es einer Idee bedarf, wie dieses Alleinstellungsmerkmal geschaffen werden kann.
    Der klassische Ansatz wäre der, einer Region, der dieses Merkmal fehlt, eines zu geben. Es müsste eines sein, dass den Rückstand nicht nur aufholt. Um touristische Aufmerksamkeit zu erlangen, genügt es nicht, Defizite auszugleichen, um so dann gleicher unter Konkurrenten (selbst in unmittelbarerer Nachbarschaft) zu werden. Der Unterschied zur Ausgangslage muss massiv sein, sonst ist er in einer reizüberfluteten Welt nicht erkennbar. Eine solche Massivität braucht nicht nur einen Vorschlag, wie dieser Unterschied aussehen soll (schließlich kann man Historisches oder Naturräumliches nicht einfach mal eben so verändern).

    Er braucht auch massive Investitionen und mit ihnen massiv Geld.

    Geld aber ist keines da. Freilich hier und da ein wenig, aber alles wäre lieber gar nicht ausgegeben, als wie der berühmte Tropfen aus dem heißen Stein wirkungslos zu verdampfen. Diese Erkenntnis ist zunächst keine große Gedankenleistung, einzusehen, dass niemand, weder die öffentliche Hand, noch eine von den vielen tollen privaten Investoren eine solche Summe hat. Und wenn doch, dann findet eben Geld zu Geld, sprich neue Investitionen gehen (wie man zugeben muss, nachvollziehbar) in Gegenden, die schon jetzt Alleinstellungsmerkmale haben, und sie nicht erst von Grund auf schaffen müssen.

    Wie lässt sich der Mangel von Geld ausgleichen?
    Mit einer Idee.
    Was soll die Idee, wenn das Geld fehlt?
    Man bräuchte eine Idee, die nicht soviel Geld braucht. Zumindest nicht von Anbeginn.
    So ein Quatsch.
    Sie müsste auf einer Kraft beruhen, die in allen  Menschen vorhanden ist, die sie gleichermaßen anzieht.
    Jetzt wird es aber ziemlich spiritistisch.
    Ja, so könnte man sagen. Phantasie wäre so ein Bindeglied.
    Mit Phantasie fehlendes Geld ausgleichen? Ich dachte, wir wollen ernsthaft reden.
    Das tue ich.
    Na gut, du Phantast, dann also Phantasie. Wo bitte schön, ist da das Alleinstellungsmerkmal? Wenn sie allen Menschen gleich ist, dann gibt es sie auch anderswo.
    Man bräuchte die Idee, die noch keiner hatte.
    Und du hast die Idee?
    Nein.
    Na also.
    Nicht na also.
    Sondern.
    Ein anderer hatte sie.
    Prima, vor uns und sicher schon umgesetzt!
    Nicht so, wie ich es meine.
    Na wie denn nun?
     

    4. Der neue Ideenansatz

    J.R.R. Tolkien hat in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts seine Phantasiewelt Mittelerde erschaffen. Ein Universum, das zunächst nicht einfach nur einem kommerziell-schriftstellerischem Zweck diente, sondern seiner Liebe zu Sprachen, zur nordeuropäischen Sagenwelt.
    Und er hat sie in einer Weise in sich stimmig gemacht, die nicht nur Respekt abnötigt, sondern vor allem einen Großteil seiner Faszination ausmacht.
    Diese ist so groß und vor allem so weltumspannend, das derzeit in Neuseeland einer der teuersten Filme aller Zeiten (300 Millionen Dollar) gedreht wird, der in drei Teilen jeweils am Jahresende 2001, 2002 und 2003 ausgestrahlt wird und den Roman “Der Herr der Ringe” filmisch umsetzt.
    Die Zahl der Tolkien-Freunde wird weltweit auf 100 Millionen geschätzt.
    Diese organisiert sich seit den technischen Möglichkeiten des Internets ganz besonders dort, ist also als Zielgruppe vergleichsweise leicht erreichbar.
    Tolkien bzw. Mittelerdefeste gibt es inzwischen einige, vornehmlich auf Burgen.
    Sie finden als Einzel-Events an einem oder mehreren Tagen statt. Ihre touristische Relevanz ist also noch keineswegs ausgeschöpft.

    Aber nun zum Alleinstellungsmerkmal:
    Einfach nur ein Mittelerdefest zu machen, ist noch nicht neu.
    Es größer und länger zu machen, eigentlich auch nicht unbedingt. Außerdem stellt sich dann die Geldfrage doch wieder.
    Mittelerde aber im Geratal oder aber in der Technologieregion Ilmenau (TRI), heimisch zu machen, die dann eine neue TRI-C-Dimension hat, das Tolkien Real Inspiration Country – das ist neu.
    Es ist bezahlbar, weil der Ansatz auf Inspiration beruht, auf solcher für die Gäste, auf solcher, durch die hier wohnenden Menschen.

    5. Multidimensionale Netzstruktur

    Tolkiens Welt Mittelerde ist – wie bereits erwähnt – eine Phantasiewelt. Sie lehnt sich allerdings in gewisser Weise an europäische Mittelgebirgslandschaften an, ist also mithin auf das Geratal übertragbar.
    Da die Faszination der Tolkien’schen Erzählweise auf Phantasie beruht, muss also diese Übertragung nicht eins zu eins stattfinden. Sie muss vielmehr so übertragen werden, dass sie auf die Besucher inspirierend wirkt.
    Diese Inspiration geht von den Menschen selbst aus, sie bezieht sie nicht nur einfach so ein, sondern sie macht sie selbst zu den Trägern der Idee.
    Der touristische Zeitgeist, sich in Phantasiewelten gigantischen Ausmaßes, von professionellen Animateuren passiv etwas bieten zu lassen, kann nur der Ausgangspunkt für die neue Überlegung sein.
    Die Phantasiewelt – anderswo millionenschwer erbaut – ist hier in den Grundzügen schon da. Das Geratal selbst kann diese Kulisse sein, kann den Zauber des Auenlandes, von Eriador, Gondor, Mordor eben Mittelerde entfalten, wenn von ihr die Inspiration ausgeht, die auf der (zunächst kostenfreien) Phantasie-Potenz eines einzelnen beruht.
    Die vielen Fanclubs weltweit nicht nur ein paar Tage im Jahr auf der Burg ihrem Hobby nachgehen zu lassen, sondern die führenden Köpfe unter ihnen zu animieren, selbst beim inspirativen Erstehen von Mittelerde im Geratal mit zu machen, das ist der Ansatz.
    So weit, so gut.

    Der Beruf des Journalisten bringt es mit sich, dass man die Menschen in der Gegend kennen lernt, in der man seit einem Jahrzehnt tätig und seit einem Jahrfünft auch zuhause ist.

    Griesgrämig betrachtet, sollte man dem Gedanken seine Unschuld belassen, ihn schnell wieder verpacken und niemanden überfordern.
    Alltagssorgen sind andere, als die von Mittelerde (wirklich!?) und abstruse Spinner gibt es auch im Fernsehen.
    Was aber, wenn die jungen Gerataler, die Kinder und Jugendlichen die geistige Hornhaut der Erwachsenen durchbohren, wenn in den Kindergärten und Schulen die Kraft der Mittelerde-Idee als erste probiert wird? Tanz- und Theaterprojekte mit den Pädagogen erdacht werden, die nach dem Vorbild des Oberammergauer Krippenspiels ausstrahlen auf das grundsätzliche Lebensgefühl aller Menschen im Tal.
    Selbstversuche beim eigenen Nachwuchs geben zu Hoffnung Anlass.
    Was, wenn die für das Projekt zu bildende Gemeinschaft des (Burg)-Rings es schafft, den Machern der weiter oben erwähnten, kleinen Anziehungspflänzchen zu vermitteln, dass sie dass, was sie tun, nicht lassen sollen, sondern es nur gelegentlich oder dauernd in eine neue Erlebnisdimension überführen.
    Was, wenn die hochentwickelte technische Elite im weiteren Umkreis die Erlebnisdimensionen Klang und Licht so definiert, dass sie der einen Idee, dienen?
    Was, wenn wir es schafften, ein kleines Netzwerk an Enthusiasten zu knüpfen, das,  von der Burg ausgehend, noch in diesem Jahr seine Ausstrahlungskraft entfaltet und spätestens mit der weltweiten Ausstrahlung der Film-Trilogie des Herrn der Ringe soweit gefestigt ist, dass wie ein Myzel immer wieder neue Keimzellen entstehen und so die nach einer Anlaufphase unbedingt erforderliche Eigendynamik sich entfaltet.

    6. Umsetzungsstrategien

    Nach der Beschreibung der Grundsatzvision ist es nun an der Zeit, konkrete Ideen für die Umsetzung des Projektes zu skizzieren.
    Mit welchem Ereignis im kommenden Jahr die offizielle Premiere des Projektes gefeiert werden soll, ist an anderer Stelle ausführlich dargelegt worden (Einbeziehung der Autobahnbrücken in der Region in ein großes Event)
    Dies kann natürlich nur der Startschuss für die Verstetigung des Projektes sein.

    An ausgewählten Standorten in der Region (vergleiche dazu die umkommentierte Visualisierung einzelner Geländepunkte im Geratal mit bekannten Darstellungen von Mittelerde-Schauplätzen durch namhafte Illustratoren), soll schrittweise die Profilierung der Region beginnen.

    Einleitend soll nochmals auf eine weiter oben gemachte Bemerkung hingewiesen werden: Die dominierende Mehrheit der ortsbezogenen Projekte sollte nicht so angelegt sein, dass Umgestaltungen zu einer Verengung des Standortprofils führen. Alle Entscheidungsträger für die Einzelstandorte sollen frei entscheiden können, wie weit sie die Standorte mit dem neuen Bedeutungsinhalt anfüllen und sich der Möglichkeit bewusst sein, dass eine zu starke Verengung des Profils auch Probleme mit sich bringen könnte. Auch sind die nachfolgend gemachten Vorschläge bisher (Stand August 2001) noch im Ideenstadium und dürfen nicht als Bevormundung der Entscheidungsträger missverstanden werden.

    6.1. Die Elgersburg

    Zentraler Punkt in der Gestaltungsidee des Projektes ist die Elgersburg. Sie könnte (mit der Mittelerde-Entsprechung Minas Tirith) zum Zentrum des Projektes werden. Dies gilt sowohl inhaltlich als auch organisatorisch.
    In ihr sind schon jetzt wesentliche Projektträger angesiedelt, in ihr gilt es weiterhin, die anderen Nutzer zu gewinnen, Teilideen zur Profilierung des Ganzen beizutragen.
    Die Elgersburg sollte auch Kern des permanenten Angebots werden, dass sich als Spezial-Thema auch für alle anderen denkbaren Nutzungen anbietet.
    Dazu könnte eine Projektgruppe (Vorschläge wären Studenten der Geratal-Partner-Fachhochschule Erfurt und/oder Regelschüler) eine Sonderausstellung erarbeiten, die dann Stück für Stück Bestandteil einer Dauerausstellung wird.
    In der Tourismusagentur würde die Koordination aller (noch zu erarbeitenden) Angebote zusammenlaufen, die dem Fremdenverkehr unter besonderer Vermarktung des Alleinstellungsmerkmals Mittelerde in permanenter Weise intensivieren könnte.

    6.2. Das Gelände des früheren Heizwerkes

    Als von hohem werblichen Wert wird von den Projektträgern die Umnutzung des früheren Heizwerk-Geländes angesehen. Insbesondere der dortige Schornstein ist durch seine baulichen Ausgangsvoraussetzungen (die noch tiefgründiger zu untersuchen wären) ideal geeignet, die Botschaft von der touristischen Neujustierung der Region nach außen zu tragen.
    Er wäre in einen schlanken Turm umzugestalten, der – beleuchtet oder selbst leuchtend – von der künftigen Autobahn gut zu erkennen ist. Zu seinen Füßen könnten nach der durch die Gemeinde bereits eingeordneten Beräumung des Geländes Möglichkeiten für eine touristische Nutzung untersucht werden. Denkbar wäre sowohl preiswerte Varianten (Einrichtung eines rustikalen, Mittelerde-gemäßen Zeltlagers unter - vorüber gehender - Nutzung der sanitären Anlagen des Freibades in Geraberg) als auch professionelle Varianten (Errichtung dauerhafter Gebäude im Mittel-Erde-Stil durch einen privaten Investor).

    6.3. Das Schullandheim

    In seiner landschaftlichen und funktionellen Affinität zum Mittelerde-Schauplatz Rivendell (Imladris, Bruchtal) ist das Schullandheim im Jüchnitztal ideal geeignet, sich thematisch auf die neue Zielgruppe Tolkien-interessierter Besucher einzustellen. Auch hier soll nochmals betont werden, dass hierunter keinesfalls zu verstehen wäre, dass sich das Angebot für die Jugendlichen thematisch auf Tolkien verengt, sondern durch dieses erweitert würde.
    Die Projektinitiatoren halten das Buch als solches (und durchaus auch die kritische Auseinandersetzung mit ihm) für sehr gut ereignet, Jugendlichen und Heranwachsenden mit gesellschaftlichen Wertvorstellungen sowie Normen der Moral und Ethik vertraut zu machen, ohne dass dies vordergründig werden muss.
    In der Romankonstruktion verschiedener Völker liegt außerdem eine (tourismus- und förderprogramm-relevante) internationale Dimension. Das Generalargument vom Alleinstellungsmerkmal gilt sinnentsprechend natürlich auch für den “Markt” der Schullandheime.
    Da hier bauliche Maßnahmen keineswegs vordergründig, sondern allenfalls einfühlsame kosmetische Korrekturen (idealer Weise als Teil eines Projektes der Teilnehmer selbst) in der Zukunft wünschenswert sind, ist auch der Zeithorizont für einen der wichtigsten Pfeiler des Projektes generell ein sehr überschaubarer.

    6.4. Die Hohe Warte

    Gasthaus und Turm der Hohen Warte sind weitere ideale Punkte, deren gedankliche Nachjustierung einerseits nur wenig Aufwand bedeutet und bisherige Potenziale nicht beeinträchtig, sondern sie ergänzt.
    Nahe liegend wäre hier die Entsprechung Isengart/Orthanc für den Turm einerseits und das Gasthaus “Zum tänzelnden Pony” in Bree (Auenland) andererseits. Auch hier sind der einfühl- und behutsamen Phantasie kaum Grenzen gesetzt. Der Turm (besser: sein Fuß und das Treppenhaus) wären idealer Punkt für eine Ausstellung (die Ausführungen bei der Elgersburg und dem Schullandheim gelten entsprechend), im Gasthaus könnte die Privatinitiative des Betreibers jede Form adäquater Tolkien-Spezialangebote ermöglichen.

    6.5. Der Kultur- und Bildungskern

    Mit diesem Wort soll der Dreiklang aus Bibliothek, Regelschule und (Achtung, Vision!) Tolkien-Kino (ehemalige Lindenlichtspiele) beschrieben werden. Die Geratal-Bibliothek könnte mit der Hilfe des Klett-Cotta-Verlages in großzügiger Weise mit Tolkien- und dazu in Verwandtschaft stehenden Titeln ausgestattet werden und in der Beschäftigung mit Tolkiens Werk einen thematischen Schwerpunkt setzen. Gleiches könnte für Projekte an der Regelschule gelten, man könnte eine spezielle Arbeitsgemeinschaft dazu bilden, die in Sonderaktionen mit öffentlicher Hilfe bleibende Visualisierungen von Mittelerde schafft. Es gab sogar schon welche, die es für nicht völlig ausgeschlossen hielten, dass die Regelschule dereinst die Verleihung des Namens John Ronald R. Tolkien beantragt...
    Und das für die vor sich hin schlummernden Lindenlichtspiele, die spätere permanente Aufführung der Tolkien-Trilogie das Lebenselixier schlechthin wäre, braucht hier sicher nicht ausführlicher dargelegt zu werden.

    6.6. Landschaftspunkte

    Hierunter sollen (noch) nicht näher spezifizierte Projekte zusammen gefasst werden, die den visuellen Eindruck der Region als einer, die auch als Mittelerde denkbar ist, verstärken sollen.

    Die Geländepunkte benötigen (meist) überhaupt keine, und wenn, dann nur marginale Umgestaltung, sondern nur eine Erfüllung mit einem erweiterten Bedeutungsinhalt.

    So ist im Bereich des Stockens (Geraberg) die spätere Errichtung einer Hobbithöhle (als Jugendprojekt) denkbar.

    Die Umgebung der Schwedenhütte (Arlesberg) ist ideal geeignet, um die Ereignisse beim Zerfall der Gemeinschaft des Rings (Amon Hen) nacherlebbar zu machen.

    Das Körnbachtal sieht so aus, als wäre es schon immer Helm’s Klamm gewesen.

    Die Heide (Geraberg(Elgersburg) ist der ideale Punkt für die Nachstellung der Ereignisse auf der Wetterspitze.

    Der Kräutergarten (Martinroda) assoziiert sich auffallend mit Tom Bombadils Haus im Auenland.

    Angelroda wäre Beutelsend als Gesamtkunstwerk.

    Neusiß mit seiner Reitertradition wäre idealer Standpunkt für alle Ideen, die mit dem Reitervolk in Rohan zusammenhängen.

    7. Eine Frage des Geldes (?)

    Die Gretchenfrage wurde bisher nicht gestellt – und kann (natürlich, nicht nur deshalb) in diesem Konzeptentwurf auch nicht hinreichend beantwortet werden.
    Obwohl wie eben dargestellt, die meisten der Ideen weniger große Mengen Geldes, sondern stattdessen Kreativität und Enthusiasmus benötigen – alles wird nicht zum Nulltarif oder mit der unkomplizierten Unterstützung von Gemeindekräfte zu machen sein.
    Hier zeigt sich die fundamentale Bedeutung der weiter oben erwähnten Notwendigkeit, die Region und ihre Bewohner (mindestens aber die direkten und indirekten Nutznießer eines touristischen Aufschwungs) mit einer Stimme sprechen zu lassen.

    Und dies in doppelter Weise:

    a) Je stärker sich der Mittelerde-Gedanke in den Köpfen der Menschen (Nutznießer) festsetzt, umso mächtiger ist auch die gemeinsame Kraft, dies oder jenes zu erreichen. Es müssen nicht immer teure Baufirmen sein, die Gelände herrichten. Es müssen keine überteuerten Künstler sein, die man importieren muss, um ein Theaterstück a la Mittelerde ins Szene zu setzen, wenn dies (vor allem die jungen) Gerataler unter entsprechender Anleitung auch können.

    b) Je deutlicher dargestellt werden kann, dass das Projekt Geratal-Mittelerde eines ist, dass von der ganzen Region getragen wird, je größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, in den Genuss der einen oder anderen Fördermark oder der Zuwendung eines (wenn möglich auch überregionalen) Sponsors zu gelangen. Auch dafür ist die Projekt-Premiere im nächsten Jahr von zentraler Bedeutung.

    Fortsetzung folgt...

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